Gemälde von Peter Rüfenacht
Mannigfaltig tritt der Tod das Mädchen an. Das Thema war besonders aktuell zur Zeit von Pest und Krieg als Ursache des Massentodes. Unfall und Krankheit fordern ihre Opfer. Selten stirbt es den Tod der Heldin und als Amazone im Kampfe.
Naturkatastrophen werden als Schicksal nach kurzer Zeit schon verdrängt. Der Selbstmord, der «goldene Schuß», die Anorexie gehören ebenso zu meist verschwiegenen Schlägen. Weit mehr beschäftigt die öffentliche Meinung das Todesurteil über eine Frau, in extremis sogar deren Steinigung. Vergessen sind die Hexenverbrennungen. Selbst Anna Göldi ist rehabilitiert. HIV allerdings ist in vielen Ländern offenes oder verschwiegenes Thema Nummer eins unter jungen Frauen. Alkohol und Nikotin wirken sich erst im Alter aus, leider.
In allen Fällen jedoch empfinde ich den krassen Kontrast von Abschied & Tod als Feind des Prinzipes Hoffnung, Leben, Zukunft, Blüte und Frucht.
Zerfall versus Anmut. Trauer gegen Liebe. Kratzen und Sägen statt Tonkunst ...
1
war sie Jungfrau war sie eine Wilde
die Schöne
wurde in den Tod gefahren
aus einer wilden Frau
wurde eine Jungfrau
für alle Zeiten
hinüber wurde sie gefahren
lebt als Star nun weiter
ein neuer Stern geboren
am Vulgär-Träume - Himmel
die Schöne
so gut und schön
wie sie niemals auf Erden war
2
Zehntausende rund um die Welt
in China und auf Feuerland
vergiessen Tränen
um die schöne Frau
die niemand so gesehen hat
Eskimos und Schwarze trauern
ein jungfräuliches Phantom
vielleicht ihr letztes Mitleid
in einer gnadenlosen Welt
fliesst mit der Träne
nicht das letzte Gute
aus den Menschen weg
trauern um sich selbst
die Träne der Jungfräulichkeit
verbindet alle
im Süden wie im Norden
Ost und West sind sich eins
trauern und weinen
Tränen tropfen
AI – A – NA
ein Fräulein
so etwas wie eine marianische
Jungfrau
wo niemand mehr
nach dem Häutchen fragt
sie war mehr
eine Wiedergeburt auf Erden
einer Göttin
sie war mehr
etwas das es
gar nie gab
mehr als aller Wahn
candle in the wind
in der Kurve im Tunnel
an die Wand geschmettert
exit
dona nobis pacem